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Fahrt ins Blaue
- Espiche (Lagos)
2. - 6.3.2022
Die folgenden Tage in Turiscampo bringen wenig Erzählenswertes und viel Campingalltag. Deswegen werden wir sie in einem etwas längeren Aufwasch wegerzählen.
Der Aschermittwoch (2.3.) beginnt für uns um 8:30 Uhr bei wolkenlosen, aber windigen 14 Grad.
Weil wir Urlaub vom Urlaub machen, machen wir eben nichts, außer den notwendigen Gassirunden, nehmen Mahlzeiten zu uns, lesen, dösen und duschen. Beim Gassigehen fällt uns dann noch etwas auf, das offensichtlich zu einem Luxusresort gehört: ein Gassi-Trail auf dem Campingplatz. Wem es zu mühsam ist, sich mit seinem Flocki in die Wildnis hinauszubegeben, kann mit ihm am Zaun entlang spazieren und wieder umkehren, wenn der Liebling seine Geschäfte erledigt hat; zum Luxus gehört eben auch Zeit- und Bewegungsoptimierung. Und wer weiß schon, was da draußen in der bösen Welt alles auf einen wartet?
Obwohl wir für die Spaziergänge, wie gewohnt, die Draußenoption wählen, ist die Reiseleiterin unausgelastet und unzufrieden und langweilt sich, weil nichts auf dem Programm steht. In diesem Zustand kann sie mindestens so krätzig sein wie der Chauffeur gestern, der wieder bei bester Laune ist. Wenn so Urlaub vom Urlaub aussieht, dann sollten wir schnell wieder Urlaub machen. Aber einen Tag müssen wir der Aktivkapsel schon gönnen, bevor wir das Experiment abbrechen.
Der Himmel zeigt sich ganztägig in lichtem Blau, kommt aber mit einem unangenehmen Wind daher, der Gänsehaut erzeugt und das Vergnügen, zumindest beim Chronisten, zusätzlich schmälert.
Damit sie nicht gänzlich in ihrer Tatenlosigkeit versinkt, schleppt die Dogwalkerin ihre Lieblinge hinüber nach Luz, um schon einmal die Lage dort und rund um den Fisherman's Trail zu sondieren (dazu kommen wir später noch). Zwei Stunden ist sie mit den beiden unterwegs und anschließend wieder mit sich und der Welt auf Schmusekurs. Von Belang ist in diesem Zusammenhang, dass das Trail-Scouting durchaus zu interessanten Erkenntnissen geführt hat. Außer MyTracks und Google Maps benutzen wir auf unseren Spaziergängen und Wanderungen gerne auch Komoot, das unendlich viele Wander- und Spazierwege vorhält. Manchmal hängt die App jedoch der Wirklichkeit hinterher, nämlich dann, wenn plötzlich ein Wanderweg an einem Privatzaun endet. Das gilt auch für das gesamte Gelände rund um den Campingplatz. Dort sind große Flächen mit Avocados bepflanzt und deshalb nicht mehr zugänglich. Man sollte sich also nicht bedingungslos auf eine solche Wanderhilfe verlassen, weil sie oft nicht auf dem letzten Stand ist. In Portugal ist das jedoch meist kein Problem: Ein nettes Wort, ein kleiner Plausch und der Zaun öffnet sich und der Privatweg wird für kurze Zeit zum Fremdenkorridor.
Abends schmurgeln wir wieder einmal eine Paella.
Am Donnerstagmorgen (3.3.) fällt die Luft wie nasses Laub durch die Dachluke in unser Schlafzimmer. Der Himmel, der es fallen lässt, ist mausgrau bis anthrazit. Um 9 Uhr beginnt es zu regnen, und wir ziehen uns noch einmal die Decken über die Köpfe.
Nach einem kurzen Morgenspaziergang und einem Müslifrühstück ziehen wir von Platz Nr. 202 zwei Reihen weiter zu Platz Nr. 8. Dort verfügen wir nun also über einen eigenen Wasserspender und ein großes gemauertes Loch für unser Abwasser. Es regnet und windet. Weil sonst nichts zu tun ist, machen wir große Wäsche und schreiben Doku.
Gegen 14 Uhr ist der Regen durch und der Himmel mehrheitlich blau, aber bei dem Wind kann sich vermutlich auch keine Wolke länger als zwei Minuten an der Stelle aufhalten; es pfeift durch alle Ritzen. Stetig legt der Wind einen Zacken zu und wird zum Sturm, dass sogar der Franz zweimal das Bein hebt, als ob er pinkeln wollte. Die Eukalypten verbeugen sich wie Pappeln und knarzen wie das Chronistenknie, wenn er nach zwei Schreibstunden wieder einmal aufsteht.
Wir vermeiden heute das Restaurant, schon weil wir unter solchen Wetterbedingungen keine Lust haben, diese hundert Meter zurückzulegen, also kommen kalte Nudeln mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum auf den Tisch, eine Speise, die wir zuhause als Sommerabendleckerei genießen, und mit der wir uns heute die garstige Atlantik-Außenwelt mediterran schönfuttern.
Danach sind nicht nur wir angenehm satt, sondern überraschenderweise auch unsere Betty, die wieder einmal nicht mehr lädt, sondern nur noch liefert. Aber wir wissen ja jetzt, wie wir sie wieder in die Spur bringen können. Das kann aber bis morgen warten.
Der Freitag (4.3.) beginnt ähnlich wie der Donnerstag schloss: mit viel Wind und um 9 Uhr mit gerade noch 9 °C.
Unsere Betty hat sich inzwischen auf 80 % heruntergewirtschaftet und bekommt nun eine kleine Impulsspritze, indem wir den Ladeblock, wie empfohlen, einmal kurz auf AGM 2 um- und wieder zurückschalten. Und siehe da: Betty hört auf zu liefern und lädt sich wieder auf. Bettys Geheimnis ist tatsächlich geknackt.
Nach dem Frühstück machen wir uns gegen 12 Uhr auf den Weg. Heute lassen wir die Mädels zuhause, weil ein kleiner Teil des Fisherman's Trail auf dem Programm steht. Der Fischerweg führt in mehreren Etappen, immer an der Küste entlang, von Porto Corvo die Westküste bis Lagos herunter. Je nach Berichterstatter ist er sehr anspruchsvoll und auf manchen Etappen nur für Schwindelfreie zu begehen. Für uns ist das kein Thema, weil wir nicht Portugals gesamte Südwestküste tagelang erwandern wollen, sondern nur die letzte Etappe von Luz nach Lagos. Die Mädels lassen wir aus zwei Gründen zuhause: Erstens haben wir keine Lust, einen Tod nach dem anderen zu sterben, weil die beiden hirnlos am Abgrund entlangtoben. Um das zu verhindern, müssten wir sie den ganzen Weg an der Leine führen. Der zweite Grund ist der Pinienprozessionsspinner, eine Raupenart wie unser Eichenprozessionsspinner, der gerade in dieser Jahreszeit sehr aktiv ist und erhebliche Schäden an den Atemwegen, vor allem bei Hunden, herbeiführen kann. Als wir losgehen messen wir immer noch 14 °C und haben einen strammen ablandigen Wind.
Auf unserem Weg von Espiche zu den Klippen nach Luz, sind wir wieder mehr als einmal begeistert von der schonenden Architektur, mit der man sogar hier im Touristenland seine Natur und Heimat schont. Selbst Appartementhäuser oder Hotels werden in die Landschaft eingepasst, kaum, dass ein Gebäude mal mehr als drei Stockwerke hoch ist. Aber wir stellen auch fest, dass nicht nur die Rezeption von Turiscampo den spartanischen Bauhausstil aufweist, sondern dieser Stil sich bei vielen Villen und Appartementhäusern fortsetzt: klar, unverschnörkelt, kein Gelsenkirchener Barock und schon gar kein Salzburger-Nockerl-Rokoko. Das Auge bedankt sich.
In Luz folgen wir dann der Ausschilderung nach Lagos. Hoch oben auf den Klippen wandern wir dahin, Wind pfeift uns um die Ohren, das Meer liegt aber seltsam ungerührt still unter uns. Die Ausblicke sind grandios, die Klippen ehrfurchtgebietend.
Während er so dahinstapft, gelegentlich mit seinem Knie Zwiesprache und es bei Laune hält, fragt sich der Chronist plötzlich, warum dereinst, in seiner Kindheit noch, der Klippen-Richard lauthals grölte, dass man rote Klippen küssen soll: „Rote Klippen soll man küssen, denn zum Küssen sind sie da..." Das mag einerseits eine Geschmacksfrage sein, andererseits, wenn er diese Klippen betrachtet, scheint es ihm eher unwahrscheinlich, dass man dabei dem Himmel „so nah ist", wenn man sie küsst, vielmehr, so vermutet er, ist man auf dem direkten Weg zur Hölle. Aber der Klippen-Richard ist inzwischen schon 81 Jahre alt und offenbar beim Küssen von keiner Klippe gestürzt. Es scheint möglich zu sein. Ob es aber auch erotisch ist?
Manch ein Blick über die roten, grauen, schwarzen und ungeküssten Klippen hinab, offenbart uns Surfer, die dort unten in einer nahezu unbewegten Badewanne auf die perfekte Welle warten. Aber woher soll die kommen? In einer Bucht zählen wir fast 50 von ihnen. Wie dösende Seehunde liegen sie auf ihren Brettern und warten. Manchmal erreicht sie eine winzige Dünung, dann gleitet einer mal kaum zehn Sekunden, bis das Abenteuer wieder vorüber ist. Der Chronist versteht schon die Fischer zuhause nicht, die am Stausee oder an der Mangfall sitzen und Stund um Stund in der Nase pobelnd glücklich zu sein scheinen. Wozu aber fährt man bis nach Portugal, die meisten sind hier Surftouristen, um nasepobelnd den halben Tag auf dem Brett zu verbringen?
Vor den Toren von Lagos steigen wir dann über eine Treppe tief zwischen die Klippen hinab. Um uns herum tobt die Gischt, die Ausblicke sind abgründig und martialisch. Diese kleine Höllenfahrt ist der Höhepunkt der Wanderung. Und endlich sind wir in Lagos. Wir beschließen, nicht auf den Bus zu warten, sondern ein Taxi zurückzunehmen.
Vorher müssen wir jedoch noch einen kleinen Abstecher zu einem Vodafon-Shop machen, der eine SIM-Karte von NOS hat, weil 1&1 uns mitteilte, dass unser Vertrag, gemäß der Fair-Use-Policy, keine Dauernutzung im Ausland vorsieht. Sollte das nicht aufhören, würden sie uns pro GB 3 € berechnen müssen. Unter solchen Umständen bedienen wir uns eben woanders für 40 € unbegrenzt den ganzen Monat. Bei den Datenmengen, die wir allein wegen dieser Doku bewegen, macht das Sinn.
Am Hafen nehmen wir uns dann ein Taxi und fahren die sechs Kilometer zurück zu Turiscampo und den Mädels; 7,45 € kostet der Luxus. Dafür muss man wirklich nicht auf den nächsten Bus warten.
13,5 Kilometer und viereinhalb Stunden waren wir auf dem kleinen Stück Fischerweg unterwegs, als wir gegen halb sechs unsere Lieblinge wieder in die Arme schließen und mehr denn je überzeugt sind, dass das nichts für sie gewesen wäre. Und für uns noch weniger.
Die beiden kommen noch kurz zum Lüften raus, wir gönnen uns einen verdienten Kaffee und verschwinden unter der Dusche. Tut das gut!
Abends besuchen wir wieder das Palmeiras, diesmal allerdings die Snackbar. Vorneweg bestellen wir Shrimps, Pulpo und Chickenwings im Tapas-Format, danach verschlingt die Reiseleiterin einen Hamburger und der kniewunde Chronist eine Pizza. Eine Flasche Wein und ein Bier spült allen Kummer weg, danach noch zwei Espresso. Das macht 47 €.
Um 21 Uhr hat es 11 °C und der Wind hat sich schlafen gelegt, was wir jetzt auch tun.
Der Samstagmorgen (5.3.) sieht eine schwermütige Fianna. Sie verkürzt den Morgenspaziergang und verweigert anschließend das Frühstück, dafür bekommt Hedda die doppelte Portion. Der Chronist ist alarmiert, macht sich Sorgen und denkt an Tod und Teufel. Die Hundeversteherin bleibt gelassen und meint: nachläufig. Beim Abräumen des Frühstücks bemüht sich die Schwerkranke allerdings schon mal um ein Stückchen Pastete, das sie wohlwollend entgegennimmt. Matz!
Es ist bewölkt und mäßig warm; wir machen Hausputz. Um 13 Uhr setzt Regen ein und ein VetBed, das noch zum Trocknen draußen hängt, wird ein zweites Mal gebadet.
Um 16 Uhr ist der Regen größtenteils durchgezogen, aber ein paar Duschen hat er immer noch auf Lager.
Im Laufe des Nachmittags morst Fianna Hungersignale und bekommt mehrere Hände Platinum, die sie gierig inhaliert. Das Herz des Liebhabers schlägt wieder. Beim Kaffee beansprucht sie dann einen fairen Anteil des Schokokuchens, den sie auch bekommt. Das Herz des Herrn ist wieder vollständig repariert.
Der Spaziergang der drei Damen am späten Nachmittag endet im Platzregen. Man sollte sich derzeit keinesfalls auf den Wettergott verlassen.
Die Abendfütterung absolviert Fianna mit vollen Backen und macht das Glück ihres Liebhabers perfekt.
Heute steht im Palmeiras ein „Portugiesischer Buffet mit Fado" auf dem Programm. Trotz der bestehenden Zweifel am Sinn, eine solche Veranstaltung zu besuchen, haben wir gebucht und sind um 19 Uhr im Restaurant. Die Bude ist voll, so voll, dass ein großer Nebenraum ebenfalls ausgelastet ist. Dorthin werden auch wir geleitet. Der Chronist hat jetzt schon Mitleid mit den Musikern, die in einem Raum spielen sollen, was im Nebenraum gar nicht mehr gehört wird. Ein Alptraum!
Erledigen wir den Abend der Reihe nach. Das Buffet ist ein Buffet, wie man es tausendfach kennt und Deutsche, Holländer und Brits zufriedenstellt, nur portugiesisch ist es nicht. Bei der Gesamtnote einigen wir uns auf Vier minus.
Die Musiker sind wirklich gut, zwei Gitarristen, einer davon mit einer 12-saitigen portugiesischen Gitarre, spielen wirklich gut und die Sängerin hat Stimme und Feeling. Was sie singt, ist erwartungsgemäß so viel Fado wie „Am Brunnen vor dem Tore" ein Volkslied ist. Echter Fado ist eine schwer verdauliche Musik, die sogar vielen Portugiesen too much ist, aber so wenig Fado ist dann doch enttäuschend. Andererseits ist es völlig egal, was die drei dort drüben singen und spielen, wir hören neben den unentwegt lärmenden Holländern sowieso nichts und im Hauptraum wird fröhlich dazu geklatscht. Fehlt nur noch, dass sie zu schunkeln anfangen. Was muss man als Musiker aushalten!
Wer einmal einen krachledernen Tiroler Abend miterlebt hat, kann heute erleben, dass es noch eine Stufe tiefer geht. Es ist schade um die wirklich guten und bedauernswerten Musiker. Wir sind hin und kaputt, man versteht hier das eigene Wort nicht, wir schweigen uns an und die Holländer grölen sich an (ausnahmsweise nicht die Briten). Nach eineinhalb Stunden in dieser Touristenhölle sind wir kaputter als nach viereinhalb Stunden Fischerweg. Wir hauen ab, sagen aber im Vorübergehen den Musikern noch ein herzliches Dankeschön.
Um 21 Uhr ist der Fado-Abend vorüber und im Franz herrscht echte portugiesische Saudade. Nur Fianna ist wieder saugut drauf und weicht ihrem Liebhaber nicht mehr von der Seite.
Der Sonntag (6.3.) entschädigt uns für manches Ungemach der letzten Tage. Wir stehen spät auf, frühstücken spät und legen uns dann unter einem tiefblauem Himmel in die Sonne. Nachmittags gehen wir ins Hallenbad, stellen fest, dass man hier manches kann, aber nicht schwimmen, weil es so flach ist, dass man schon nach wenigen Metern wieder auf den Knien aufsitzt. Aber die Sprudelnischen kann man nutzen und sich eine halbe Stunde durchnudeln lassen, bis das Hirn mitblubbert. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen.
Der Spaziergang am späten Nachmittag ist wieder eher unangenehm, weil es schon wieder richtig pfeift und der Chronist das Gefühl nicht loswird, dass er sich diesmal verkühlt. Die Kälte kriecht so unbarmherzig gespenstisch durch den Körper, wie es nicht normal ist, wenn man nur ein wenig Wind abwettern muss.
Abends wollten wir eigentlich die Thunfischsteaks aus Olhão grillen, aber die haben wir zu spät aus dem Kühlfach genommen, sodass sie noch fast nicht aufgetaut sind. Also wieder zurück ins Gefrierfach und kalte Nudeln gemacht; das geht schnell und kommt gut an.
Grundsätzlich könnte man diesem letzten Tag in Turiscampo gute Zensuren geben, aber dann speit Fianna zweimal, einmal auf das Handtuch im Bett des Chronisten (das liegt aus nachvollziehbaren Gründen immer dort) und nachts nochmal auf die Auslegeware. Es ist nur etwas gelber Schleim, aber man möchte schon wissen, was sie quält. Abwarten, wie sich die Lage entwickelt.
Morgen reisen wir ab. Für die Tage auf dem neuen Platz zahlen wir 2 € mehr als auf dem ersten Platz. Was bleibt von diesem Campingplatz? Er bietet alles, was man braucht oder eben auch nicht. Vielleicht ist er genau der richtige für Leute, die hier einen ganzen Winter verbringen. Wir haben festgestellt, dass wir all die Angebote nicht brauchen und sie demnach auch nicht genutzt haben. Er ist immer voll, ohne Reservierung geht nichts.
Das Publikum ist sehr differenziert. Das liegt daran, dass es hier neben den Campinparzellen viele Mobile Homes gibt, die nahezu ausgebucht sind. Generell ist der Platz fest in deutscher Hand, den zweiten Rang nehmen, zumindest während unserer Anwesenheit die Briten ein, die mit einer Reisegruppe hier sind, keine geführte Tour, wie wir es von den Holländer kennen, sondern ein Camper-Club, die Campingfahrten machen, wie ein Kegelverein seine jährliche Kegelsauffahrt macht. Die Holländer sind sowieso immer und überall. Portugiesen, Spanier, Polen und sehr wenige Schweizer ergänzen das Bild.
Die Camperplätze sind fast ausschließlich mit Rentnern belegt, solche, die dauernd unterwegs sind und hier überwintern. Vor allem findet man hier gut betuchte, oder wie man in Bayern sagt: G'spickte. Es wimmelt vor mächtigen Linern, den Morelos, dicken Carthagos, Phönix und Concordes, solche die kaum in die Boxen passen und ihren Fahren Müh' und Not bereiten, sie überhaupt dort hinein zu bugsieren. Denn die andere Gesellschaft, die Hüttenbewohner, überwiegend junge Familien, parken ihre PKW konsequent auf den Zufahrtswegen, was selbst uns Probleme macht, in unser Loch zu manövrieren. Das alles ergibt eine seltsame Mischung, die man zumindest in dieser Jahreszeit nicht häufig vorfindet; meist treiben sich jetzt die Alten herum, die Jungen trifft man erst in den Ferien.
Was den Service angeht, gibt es absolut nichts zu mäkeln, der ist top. Die Anlage ist sauber, was man in dieser Kategorie auch erwarten darf (aber dennoch nicht immer bekommt). Allerdings haben wir in Portugal und auch in Spanien fast ausschließlich gut gepflegte Camping- und Stellplätze erlebt, Ausnahmen gehören zum Leben.
Wer viel ans Wasser möchte, braucht einen fahrbaren Untersatz. Luz ist eine halbe Stunde zu Fuß entfernt, Lagos sechs Kilometer. Spazierwege gibt es ausreichend, aber, wie berichtet, kann man seinen Fifi auch innerhalb des Campingplatzes Gassi führen.
Der kleine Laden ist gut bestückt, dort bekommt man auch sein Frühstücksbrot und Süßes. Nur das Restaurant bleibt weit unter Niveau.
Wichtig für alle, die sich für diesen Campingplatz interessieren: Seit 2022 ist er nicht mehr ACSI-Mitglied, wird dort aber weiterhin geführt.